Bio- und Neurofeedback

 

Über das Feedback durch Sensoren am Körper / Kopf, ist die eigene Beeinflussung der unbewussten Körper- oder Gehirnfunktionen möglich.

 

Beim Biofeedback lernen Sie durch feinste Rückmeldungen über Sensoren an Ihrem Körper (z.B. am Zeigefinger befestigt), Ihre unbewusst gesteuerten Körperfunktionen wie z.B. Stress etc. über einen Bildschirm oder Töne wahrzunehmen und bewusst entgegen zu steuern.

 

So können Sie zum Beispiel lernen, bei Angst, Stress oder Erschöpfung Ihren Körper zu entspannen oder eine beginnende Migräne abzufangen.

 

Mittels Biofeedback können wir also unsere Psyche und unseren Körper in Balance bringen, z.B. zu  entspannen, zu aktivieren oder auch ganz spezifische Körperfunktionen zu beeinflussen (z.B. bei Migräne die Durchblutung  der Kopfarterien und der Hände zu beeinflussen etc.) 

 

Das Neurofeedback ist eine besondere Art des Biofeedbacks (EEG-Biofeedback), wobei die elektrischen Gehirnströme aufgrund von Sensoren am Kopf von einem Computer analysiert werden. Ziel ist es, die Gehirnströme so auszurichten, dass das Gehirn wieder in seine Balance kommt, um damit eine Verbesserung der psychischen und körperlichen Symptome/Funktionen zu erreichen.

 

Dabei berechnet der Computer eine Rückmeldung dieser Gehirnströme an die KlientInnen, z.B. über den Bildschirm in Form eines Filmes, Töne oder Vibration. Das eigene Gehirn bekommt so ein Feedback, ob seine Gehirnströme in gesunder Weise ausgerichtet sind bzw. das Gehirn lernt es, seine Gehirnströme entsprechend für die KlientInnen zu verbessern.

 

Das Gehirn richtet sich aufgrund des Feedbacks (Film, Töne, Vibration) auf die hilfreicheren Gehirnströme automatisch aus, weil damit auch eine Belohnung wie ein angenehmeres Feedback einher geht, z.B. ist der Film besser sichtbar und die Töne besser hörbar etc. Das Ziel ist, dass das eigene Gehirn sukzessive in gesunde Balance kommen kann und eigene Emotionen, Aktivierungen etc. selbst wieder besser regulieren kann.

 

Pro Minute findet über das Feedback (Film, Töne, Vibration) so ein hundert-faches und auch unbewusstes Feedback an das Gehirn statt. Durch die so gelernte, hilfreichere Gehirnaktivitäten finden sich psychische und körperliche Verbesserungen oft schon in den ersten 10 Sitzungen. Für die Stabilisierungen braucht es häufig weitere ca. 20 Sitzungen. Je nach Tiefe der Beschwerden werden mehr oder weniger Sitzungen benötigt.

 

Beim Bio- und Neurofeedback findet also ein äusserst hochgetakteter Lernprozess für das Gehirn auf unbewusster Ebene statt. Es handelt sich dabei um (unbewusstes) operantes Konditionieren durch belohnende Verstärkung im Sinne der klassischen Verhaltenstherapie.

Die überwiegende Mehrheit der Klienten empfindet Neurofeedback als angenehm, oft auch als sehr entspannend.

 

Psychologische Psychotherapeuten mit ihrer universitären Ausbildung inklusive biologischer Psychologie (Neuroanatomie, Neurophysiologie, Psychophysiologie, Neuropsychologie sowie Verhaltenstherapie etc.) sind hierfür gut ausgebildet.

Bio- und Neurofeedback gehören im engeren Sinne zum psychologischen Fach der Psychophysiologie, welche ein Grundlagenfach der universitären Psychologie ist. Zudem ist für eine fachgerechte Anwendung des Neurofeedbacks psychologisches und auch psychotherapeutisches Wissen hilfreich und oft sogar notwendig.

 

Für das Bio- und Neurofeedback werden sehr moderne und hochsensible Geräte in der Praxis eingesetzt.

Es können ganz verschiedene Verfahren von Neurofeedback in meiner Praxis eingesetzt werden, um so das für Sie optimal geeignete Verfahren auszuwählen (qEEG-Verfahren zur Diagnostik, Infra-Low-Frequency-Verfahren, Infra-Slow-Frequency, Z-Werte-Verfahren und Frequenzband-Verfahren etc.).

 

Es fliesst hierbei kein Strom vom Bio-/ Neurofeedback-Gerät zum Gehirn, sondern die Sensoren messen nur die elektrischen Aktivitäten, welche vom Körper / Gehirn selbst stammen. Die eigenen Hirnströme oder körperlichen Signale werden also zurückgemeldet und so trainiert, dass das Gehirn in eine gesündere Balance kommt und häufig eine bessere emotionale Selbstregulierung wieder möglich ist.

 

Fast immer ist es sinnvoll und wichtig, Biofeedback und Neurofeedback in psychologischen Gesprächen und Übungen einzubetten, damit eine optimale Wirkung erreicht wird. Als Psychologe und Psychotherapeut kann ich Sie in dieser Hinsicht sicher gut beraten.

 

Anwendungsgebiete von Bio- und Neurofeedback

Anwendungsgebiete Biofeedback: 

-Stressbelastungen / Erschöpfung 

-kalte Hände (Morbus Renaud)

-Innere Unruhe und Ängstlichkeit

-Schlafstörungen

-Kopfschmerzen, Migräne

-Muskelverspannungen

-Zähneknirschen (Bruxismus)

-Herzratenvariabilitätstraining 

-verschiedene andere psychosomatische Beschwerden

-Peak-Performance-Training (Sport, Führungskräfte, Manager etc.)

 

 

Anwendungsgebiete Neurofeedback:

-Angststörungen, Depressionen, Schlafstörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen, Entwicklungstraumata etc.

-Stressfolge-Störungen, Burnout, Erschöpfungszustände

-Psychosomatische Beschwerden wie Migräne, Schlafstörungen, Nervosität

-ADS / ADHS

-Autismus / Asperger

-Lernstörungen und Verhaltensauffälligkeiten

-Erhalt einer guten Gehirnfunktion bei alternden Menschen

-Peak Performance (Musiker, Spitzensportler, Manager)

 

-Neurofeedback ist auch sinnvoll, wenn z.B. eine Psychotherapie eher abgelehnt wird, aber an emotionalen Beschwerden gearbeitet werden soll, ohne darüber viel zu sprechen zu müssen. Als ein Effekt des Neurofeedbacks wird es oft möglich, sich mit den eigenen Gefühlen bewusst und in guter Weise auseinanderzusetzen.

 

Neurofeedback ist übrigens mittlerweile in zahlreichen Studien wissenschaftlich erforscht und wurde aufgrund seiner Wirkung in die offizielle Behandlungsleitlinie bei AD(H)S in Deutschland aufgenommen. In Amerika wurde es von der American Academy of Pediatrics ebenfalls bei AD(H)S als bestens unterstützte Behandlungsmethode anerkannt.

 

Spitzenmusiker, Golfer und Manager trainieren ebenfalls mit Neurofeedback (Stichwort Peak Performance), um gewisse Fähigkeiten und Kompetenzen zu stärken. Ebenso Hochleistungssportler wie die italienische Fussball-Nationalmannschaft oder olympische Sport-Teams. Auch die US-Armee setzt z.B. Neurofeedback bei ihren Piloten ein, um deren Fähigkeiten als Piloten zu verbessern, ebenso die NASA entsprechend bei ihren Astronauten.

 

Wichtig zu wissen: Damit Neurofeedback langfristig eine gute Wirkung zeigt, sollte man mit mindestens in einem Rahmen von 20 bis 35 Sitzungen rechnen. Anfangs am besten zweimal wöchentlich oder zumindest wöchentlich und später in grösseren zeitlichen Sitzungsabständen (Konsolidierungsphase). Schon nach wenigen Sitzungen sind meistens Verbesserungen vorhanden, aber trotzdem sollte also das Neurofeedback zur Konsolidierung weiter fortgesetzt werden.

 

Weitere Informationen:

Je nach Bedarf gibt es neben Bio- und Neurofeedback noch verschiedene weitere Neurotherapie-Verfahren.

 

Diese nicht-invasiven Neurotherapie-Verfahren und praktisch völlig nebenwirkungsfreien Methoden und Geräte (ausnahmslos sogar zur Heimanwendung für die Klienten gesetzlich zugelassen, z.B. nach Instruktion), werden hier jedoch nicht als Angebot erläutert oder gelistet.

 

Bei entsprechender Indikation und entsprechender Nachfrage können diese zusätzlichen Neurotherapie-Verfahren allenfalls bei Bedarf in der Praxis vor Ort ergänzend zur Anwendung kommen.